Über das Schreiben

Was mir das Schreiben bedeutet
Ich teile mich gerne mit – schon immer. Schreiben ist für mich ein Ausdruck purer Lebensfreude. Verschiedene Ideen im Kopf durchzuspielen, Figuren zu entwickeln und daraus dann eine Handlung entstehen zu lassen – was könnte aufregender sein? Welche Tätigkeit bietet sonst solche Freiheiten? Ich kann Menschen in tiefe Verzweiflung stürzen oder wahre Liebe empfinden lassen. Ich kann Leben schenken oder nehmen. Ich kann fremde Welten erschaffen und mir jedes erdenkliche Szenarium ausmalen. Auf dem Papier gibt es keine Grenzen, alles ist möglich.

 

Wie ein Roman entsteht
Jede Geschichte nimmt ihren Anfang mit einer vagen Idee. Ist dieser erste Gedanke reizvoll, vielleicht auch ungewöhnlich, spiele ich im Kopf verschiedene Möglichkeiten durch und stelle jede Menge Fragen. In welchen Konflikt könnte ich die Hauptfigur stürzen? Wie könnte ein möglicher Gegenspieler aussehen? Auf welche Weise könnten sich die Figuren im Laufe der Handlung entwickeln?


Wenn mich eine Idee wirklich begeistert, entbrennt mein Feuereifer. Es fühlt sich wie eine Initialzündung an. Mein Herz schlägt schneller, ich kann die Beine nicht mehr still halten und die Worte sprudeln fast wie von selbst aus mir heraus. Ich kritzle dann alle Ideen und möglichen Handlungsstränge in mein Notizbuch, bis ein grobes Gerüst entsteht. In den nächsten Wochen reift die Geschichte mehr und mehr. Ich vertiefe mich in die Thematik, recherchiere im Internet, wälze Bücher und reise – sofern dies möglich ist – auch an die Schauplätze meiner Handlung.


Erst wenn ich weiß, wie das Buch enden soll, setze ich mich an meinen Computer und fange an zu tippen. Die Geschichte darf sich während des Schreibens weiterentwickeln und ungeahnte Wendungen nehmen. Die Gestalten bekommen dann oft ein Eigenleben. So drängen sich liebgewonnene Nebenrollen plötzlich in den Vordergrund und heischen nach mehr Aufmerksamkeit. Die eine oder andere Figur verliert auch ihr Leben (wenn die Dramatik dies erfordert) und neue Charaktere werden zum Leben erweckt.


Das Schreiben eines Romans ist ein langer Weg, den ich gemeinsam mit meinen Figuren beschreite. Jedes erschaffene Wesen wächst mir mit der Zeit ans Herz. Manchmal verliebe ich mich auch in meine Gestalten oder habe das Gefühl, sie beschützen zu müssen – vor allem wenn sie nicht ganz so perfekt sind und kleine Makel aufweisen. Und wenn sich die Geschichte dann ihrem Ende zuneigt, kommt auch ein leichter Abschiedsschmerz auf.

 

Wie es sich anfühlt, den ersten Buchvertrag in Händen zu halten
Es ist ein unbeschreibliches Gefühl! Glückswellen pulsieren durch den Körper, alles kribbelt und man könnte vor Freude Luftsprünge machen. Die vielen Stunden vor dem Computer zahlen sich endlich aus. Plötzlich ist man kein unveröffentlichter Schreiberling mehr, sondern darf sich tatsächlich »Schriftstellerin« nennen.